GRANDIOSE ERWARTUNGEN
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Seiten aus Schleh [1616], Emser Chronik Quelle: Antiqua-Verlag, Lindau (Facsimile) |
Eine kostbare Rarität für Bibliophile liegt hier vor uns. Wir betrachten den Titel und das Frontispiz des ersten in Vorarlberg und sogar am ganzen Alpenrhein gedruckten Buches. Es ist als „Emser Chronik” bekannt und wurde von Bartholome Schnell hergestellt, einem Buchdrucker, den Reichsgraf Kaspar nach Hohenems hatte holen lassen (Der Landesherr). Schnell produzierte dieses Werk gleich nach der Gründung seiner Druckerei in Hohenems im Jahr 1616. Ohne Zweifel hatte der Graf den Drucker gerade deswegen nach Hohenems geladen, um das Ansehen seines Adelsgeschlechts in einer würdigen Publikation im ganzen Reich bekannt zu machen.
Tatsächlich hatte Kaspar bereits vor 1613 mit der Arbeit an diesem Buch begonnen – parallel zu seinen Verhandlungen über den Erwerb der Herrschaften Vaduz und Schellenberg (Der Landesherr). Er hatte seinen Schreiber Johann Georg Schleh schon damals mit der Aufgabe betraut, seine edlen Vorstellungen zu Papier zu bringen und mithilfe des Herrschaftsarchivs die notwendigen Recherchen durchzuführen. Das gesamte Projekt war von der Vision des Grafen inspiriert, ein Fürstentum am nördlichen Alpenrhein zu errichten. Dieses erhoffte kleine Reich wurde im Buch „Under Rhetia” genannt und die Emser sollten dessen Herrscher werden.
Kaspar war schlau genug, diese seine Ambitionen nicht offen darzulegen. Nach außen hin bietet das Buch einen ausführlichen geografischen und geschichtlichen Überblick über die Region des nördlichen Alpenrheins, sowie ein Verzeichnis aller Adelshäuser, die im Laufe der Jahrhunderte dort geherrscht haben. Beinahe zufällig wird das Gebiet von Hohenems, das in der Buchmitte beschrieben ist, sehr ausführlich dargestellt und somit hervorgehoben – zusammen mit dem Haus Ems. Als ob das nicht ausreiche, wird den Emsern auch eine uralte adelige Abstammung zugeschrieben. Ihre Wurzeln sollen im alten Etrurien liegen, von wo aus der erste Emser gleich einem Aeneas vor mehr als 2000 Jahren in den Alpenrhein gezogen sein soll. Danach folgt eine beeindruckende Reihe von allerdings nur mythischen Nachkommen bis zum Jahr 1195. Ab diesem Datum sind die aufgezählten Vorfahren belegt.
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Karte von „Under Rhetia” „Under Rhetia” umfasst das heutige Vorarlberg, Liechtenstein und den im linken Rheintal liegenden Teil des Kantons St. Gallen |
Auch wenn dies nicht ausdrücklich in der Schrift erwähnt wurde, konnte ein zeitgenössischer Leser nur zu dem Schluss kommen, dass „Under Rhetia” eine klar definierte und homogene Region war, die dazu vorbestimmt war, von den edlen Emsern regiert zu werden. Schließlich waren sie das einzige noch existierende Adelsgeschlecht, das seit jeher dort seinen Wohnsitz gehabt hatte.
Gemeinsam mit seinem Bruder Merk Sittich IV. machte sich der Graf daran, diese großartige Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Um den Fürstenstand zu erlangen, benötigte er jedoch die Gunst und Zustimmung des Kaiserhauses, also der Habsburger. Angesichts der jahrhundertelangen Verbindung zwischen den beiden Häusern schien dies eine gegebene Voraussetzung zu sein.
Bereits 1611 hatten die Brüder ihren kaiserlichen Herrschern gute Dienste geleistet und damit ihren ersten Vorstoß unternommen. In diesem Jahr vermählte sich Matthias (1557-1619), der damals König von Böhmen war, mit seiner Cousine Anna, der Tochter des verstorbenen Erzherzogs Ferdinand II. (Graf von Tirol). Maximilian III., Ferdinands Nachfolger und Matthias' Bruder, sollte die Braut von Tirol nach Wien zur Hochzeit begleiten. Leider hatte er sich mit seinem älteren Bruder, Kaiser Rudolf II., überworfen und war aus der Hauptstadt verbannt worden. Graf Kaspar kam zur Rettung. Er bot seine Dienste als Cavalier d’Honneur der Braut auf ihrer Reise nach Wien an und half so, ein brüderliches Dilemma zu lösen. Dadurch glaubte er, die Gunst des zukünftigen Kaisers Matthias gewonnen zu haben.
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Drei Brüder und eine Braut Maximilian III. Rudolf II. Matthias Anna |
Die nächste Gelegenheit, sich Seiner Majestät zu nähern, bot sich im März 1613 an, nachdem Matthias nach fast jahrzehntelanger Bemühung um die Entthronung seines Bruders schließlich selbst gegen Ende 1612 zum Kaiser gekürt worden war. Er verschwendete keine Zeit und berief sofort den Reichstag nach Regensburg ein, um seinen kaiserlichen Status zu bekräftigen und dauerhaften Frieden und Ordnung in seinem Reich herzustellen. Diese waren durch ständig auftauchende religiöse Unruhen erneut bedroht. Seit einigen Jahren hatten protestantische und katholische Fürsten ihre Feindseligkeit verschärft und sich in den jeweiligen Bündnissen Protestantische Union bzw. Katholische Liga zusammengeschlossen. Matthias' Ziel war es, die Spannungen abzubauen und den brüchigen religiösen Frieden zu festigen, der etwa fünfzig Jahre zuvor in Augsburg erzielt worden war.
Zur gleichen Zeit hatte Merk Sittich IV. von Hohenems seinen eigenen Nobelstatus erhöht – er wurde 1612 zum Fürsterzbischof von Salzburg und damit zum Primas unter den katholischen Kirchenfürsten im Reich ernannt. Als Reichsfürst reiste er selbstverständlich zum Reichstag, und Kaspar entschied sich, seinen Bruder zu begleiten. Der Graf hegte die Hoffnung, dass Merk Sittichs hohe Stellung auf ihn abfärben und ihm dabei helfen würde, seine eigenen Pläne zur Erlangung des Fürstentitels voranzutreiben. Während Kaspar mit einer bescheidenen Gefolgschaft von etwa zehn Begleitern und Bediensteten reiste, scheute der Fürst keine Kosten, um seine „durchlauchtige” Stellung zur Schau zu stellen. Seine Eskorte bestand aus mehr als 400 Hofbeamten, Dienern und Soldaten. Kaiser Matthias ritt übrigens mit einer tausendköpfigen Entourage in Regensburg ein.
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Ein neugekrönter Kaiser ... ... und sein erster Reichstag Künstler: von Aachen (um 1613) aus Reichstag zu Regensburg [1613] Quelle: Rijksmuseum, Amsterdam Quelle: Bayerische Staatsbibliothek |
Graf Kaspars Absicht war es, Matthias diskret daran zu erinnern, dass er ihn bei der Trauung unterstützt hatte, und dessen Wohlwollen aufzufrischen. Danach hoffte er, dass Merk Sittich seine hohe Position nutzen würde, um den Kaiser davon zu überzeugen, die Familie Ems – die ja auch seine eigene war – sei des Fürstenstandes würdig. Der erste Teil gelang: Der Kaiser hieß Kaspar herzlich (wenn auch unverbindlich) willkommen und streckte sich so weit, ihm einen Ehrentitel zu verleihen – den Titel eines „Wohlgeboren". Die Unterstützung von Merk Sittichs Seite blieb leider aus.
Der Fürsterzbischof befand sich in einer heiklen Lage. Sein Vorgänger und Cousin Wolf Dietrich von Raitenau war erst im Jahr zuvor durch die Intervention des bayerischen Herzogs Maximilian I. abgesetzt worden. Zu den Gründen für diese drastische Maßnahme gehörte Wolf Dietrichs Weigerung, sein Fürstentum der Katholischen Liga anzuschließen. Daher war Merk Sittich nur unter der Bedingung zum Fürsterzbischof ernannt worden, dass Salzburg endlich Mitglied der Liga werde. Obwohl er nicht die Absicht hatte, die Vereinbarung einzuhalten, konnte er sie kurz nach seiner Amtseinführung nicht offen brechen.
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Der Herzog von Bayern setzt den Erzbischof von Salzburg ab |
Würde er nun einen Vorschlag zur Erhebung seines Hauses unterbreiten, würde dies unweigerlich zu einer Gegenforderung des Kaisers sowie des Papstes und des Herzogs von Bayern führen: Der Beitritt zur Katholischen Liga müsse einer Fürstenerhebung des Hauses Ems vorausgehen. Somit stellte Merk Sittich, der Staatsmann, das Wohl Salzburgs über das seines Hauses und schwieg zu der Frage der Emser Standeserhöhung. Und Kaspar, verärgert über den „Verrat" seines Bruders und angewidert von der zur Schau gestellten leeren Pracht des Reichstags, entschloss sich, sogleich wieder nach Hause zu reisen.
Kaspar hatte nun eingesehen, dass er von seinem Bruder keine weitere Unterstützung für seine Erhebungsbestrebungen erwarten konnte. Also machte er sich daran, das Projekt in eigener Regie durchzuziehen. Zwei Jahre später bot sich die nächste Gelegenheit, sich zu profilieren. Es begannen politische Unruhen, die den Frieden und die Stabilität im Alpenrheingebiet bedrohten. Ursprung dieser Krise lag in einer ungewöhnlichen Staatsgründung in Oberrätien, Graubünden genannt. Dieser Kleinstaat, der zwar zum Reich gehörte, aber hauptsächlich aus selbstverwalteten Bezirken („Gerichten") bestand, war in der Zeit der Unruhen und Wirren nach der Großen Pest entstanden.
Seit alters her regierten drei Fürsten in Oberrätien: der Fürstbischof von Chur, der Graf von Toggenburg und der Graf von Werdenberg-Sargans. Der Einfluss dieser Herren schwächte sich jedoch nach der Pestepidemie ab, was im Laufe des folgenden Jahrhunderts zu einer grundlegenden Verschiebung der Machtverhältnisse führte.
Es begann damit, dass der Fürstbischof im Jahr 1367 Ländereien an den habsburgischen Grafen von Tirol abtreten wollte. Seine Untertanen lehnten sich dagegen auf und schlossen einen Bund selbstverwalteter Gerichte, den Gotteshausbund (auf der Karte mit „G” gekennzeichnet). Dadurch wurde die Herrschaft des Bischofs de facto entmachtet und die Übernahme durch die Habsburger verhindert.
Daraufhin bildete sich auf Initiative der Abtei Disentis zwischen 1395 und 1424 ein Bündnis westlicher Gerichte, der Obere Bund (auf der Karte mit „O” gekennzeichnet). Nach dem Tod Friedrichs II. von Toggenburg im Jahr 1436 (Phoenix Ascendens) schlossen sich die Gerichte in seiner Herrschaft schließlich zu einem dritten Bündnis zusammen, dem Zehngerichtebund („Z” auf der Karte), um zu verhindern, dass ein Nachfolger die Macht über sie übernehmen konnte. Später konnte Herzog Sigismund (Herr von Tirol) 1470-77 jedoch die Herrschaften in acht dieser Bezirke an sich ziehen (das „Prättigau”), was dort eine delikate Kohabitation zwischen den (katholischen) Habsburgern und den acht (bald protestantischen) Gerichten zur Folge hatte.
Wie wir bereits erfahren haben, hatte Graf Kaspar 1613 Vaduz und Schellenberg (das heutige Liechtenstein) erworben (Der Landesherr) und war damit zum unmittelbaren Nachbarn der Bünde geworden. Das war alles andere als eine friedliche Gesellschaft! Dort herrschten Konflikte, die sich über ein Jahrhundert zusammengebraut hatten und während Kaspars Herrschaftszeit weiterschwelten. Die drei Bünde hatten sich zwar bereits im Jahr 1523 zu einer losen Union, dem Graubünden, zusammengeschlossen, aber die Unruhen setzten sich fort und wurden in der Reformationszeit sogar verstärkt – sowohl innerhalb der Grenzen des vereinten Freistaats als auch mit den Nachbarn im Osten und Süden.
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Gründerschwur des Oberen Bundes 1424 Grenzstein Vaduz/Graubünden Künstler: Eggert (1700) Quelle: Cuort Ligia Grischa Quelle: Historisches Lexikon des FL |
Der Grund für diese Konflikte lag außer dem Religionsstreit hauptsächlich in der geografischen Lage der Bündner. Sie kontrollierten wichtige Pässe zwischen dem Reich und den italienischen Staaten im Süden, insbesondere das von Spanien gehaltene Herzogtum Mailand, und die Republik Venedig im Südosten. Während die spanischen Habsburger mit den österreichischen (und damit dem Reich) verbündet waren, war Venedig ihr gemeinsamer Feind. Frankreich war ein weiterer Spieler in der Region, der ein eigenes Interesse daran hatte, den Handel und den Truppenverkehr zwischen dem spanischen Mailand und dem Reich zu behindern. Die Eidgenossen, die an der Westflanke des Freistaates grenzten, waren auch stets bereit, sich in die Konflikte einzumischen und ihrem Nachbarn in Zeiten der Not beizustehen. Alle diese ausländischen Mächte versuchten immer wieder, die einzelnen Bünde oder den gesamten Freistaat in Abkommen einzubinden, um ihren Gegnern den Zugang zu den Pässen zu erschweren oder sperren.
Im Jahr 1610 standen die Franzosen kurz vor einem Krieg mit dem Reich, der nur durch die Ermordung Heinrichs IV. verhindert wurde. Danach bemühten sich die Habsburger, die Bündner an sich zu binden. Doch es dauerte nicht lange, bis auch die Venezianer ins Geschehen eingriffen: 1615 drohte ein Krieg mit den Habsburgern in der Adria, und venezianische Diplomaten waren damit beschäftigt, die Bündner zusammen mit Zürich und Bern als Verbündete zu gewinnen. Gleichzeitig war der Landvogt von Prättigau, der habsburgischen Herrschaft im Zwölfgerichtebund, zurückgetreten. Es musste dringend ein Nachfolger für diesen delikaten Posten gefunden werden, um zu verhindern, dass sich die überwiegend protestantischen und zur venezianischen Sache neigenden Gerichte im Prättigau endgültig von der habsburgischen Herrschaft loskämpften.
Wen sollte man als Gesandten nach Chur schicken, um die Bündner davon zu überzeugen, ihre Versprechen gegenüber den Venezianern zu widerrufen und einen geeigneten Kandidaten für die Vogtei Prättigau zu akzeptieren? Reichsgraf Kaspar bot sich dafür an. Da er Vogt der Grafschaft Feldkirch war, konnte er als Gesandter des Grafen von Tirol auftreten. Als Reichsgraf von Hohenems war er Landesherr, der nur dem Kaiser unterstand, und konnte somit Kaiser Matthias vertreten. Schließlich war er Graf von Vaduz und Herr von Schellenberg und somit ein guter Nachbar der Bündner. Er hatte bereits die Neutralität dieser Herrschaften in Konflikten zwischen den Bündnern und den Habsburgern erklärt und konnte daher als „honest broker" agieren.
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Die Stadt Chur, Sitz des Bundstags in 1615 Aufschlag aus Merian (1654), Topographia Helvetiae, Rhaetiae, et Valesiae Quelle: ETH Bibliothek, Zürich |
Also reiste Kaspar im Juni 1615 nach Chur. Dort tagte der Graubündner Bundstag, der über die Beziehungen der Bündner zu Venedig entscheiden sollte. Der Gesandte erwies sich als äußerst erfolgreicher Vorsprecher des Kaisers und des Grafen von Tirol. Durch geschickte Taktiken – er schmeichelte, bedrohte und fraternisierte mit den Delegierten und hielt eine elegante Rede vor dem Bundstag – gelang es ihm schließlich, den venezianischen Botschafter auszumanövrieren und die Bündner von einem Abkommen mit Venedig abzubringen. Bald darauf konnte er auch einen geeigneten Kandidaten als Vogt für das Prättigau stellen, der sowohl für die Habsburger als auch für die Bündner akzeptabel war – insgesamt ein bemerkenswerter Erfolg für Reichsgraf Kaspar als kaiserlicher und fürstlicher Gesandter! Nach seiner Meinung hatte er damit schlussendlich demonstriert, dass er bestens dazu geeignet war, am Alpenrhein als Friedensfürst aufzutreten.
Im Jahr 1620 schienen endlich die Sterne günstig für die Fürstenpläne des Reichsgrafen zu stehen. Wie wir erfahren haben, hatte sich Graf Kaspar bereits seit einem Jahrzehnt als treuer, wirkungsvoller und vertrauenswürdiger Verbündeter der Habsburger bewährt. Dies in einer Zeit relativen Friedens im Reich. Gegen Ende des Jahrzehnts zogen jedoch am nordöstlichen Horizont der habsburgischen Herrschaft Sturmwolken auf. Die Böhmen drohten, den Habsburger Erzherzog Ferdinand II. als ihren König zu entthronen, und dieser Aufstand nahm bald die Form eines bewaffneten Konflikts an. Wie immer stellte Krieg hohe Anforderungen an die Kassen der Herrscher. Als Vogt der habsburgischen Grafschaft Feldkirch war sich der Graf dessen sehr wohl bewusst.
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Der Prager Fenstersturz 1618 Bild aus Merian [1664], Theatrum Europaeum Quelle: Universitätsbibliothek Augsburg |
So kam ihm die Idee, die Habsburger finanziell zu unterstützen – eine großartige Gelegenheit, um seine Standeserhöhung voranzutreiben! Im Mai unterbreitete er Erzherzog Leopold V., dem neuen Statthalter von Tirol und den Vorlanden, ein Angebot, das dieser seiner Meinung nach nicht ablehnen konnte. Er versprach ihm die fürstliche Summe von 100.000 Gulden. Im Gegenzug verlangte er, dass die Habsburger ihm einige an den Alpenrhein angrenzende Gebiete abtreten sollten, auf das sich das Herrschaftsgebie der Emser vom Bodensee bis zum Lucier Steig erstrecke. Damit würden die Emser zu Herren eines größeren, zusammenhängendes Landes namens „Under Rhetia” aufsteigen, das ihnen den Fürstenstand verschaffen müsste– der Emser Herrschaftsplan!
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Erzherzog Leopold V. Künstler: Sustermans (um 1630) Quelle: Schloss Ambras |
Dieses geplante neue Fürstentum sollte als neutraler Pufferstaat zwischen den Habsburgern einerseits und den Eidgenossen sowie den Bündnern im Süden dienen. Damit würde es maßgeblich zur Wahrung des Friedens am Alpenrhein beitragen, wie Graf Kaspar es darlegte – zu einer Zeit, als die Habsburger in Konflikten in ihren Herrschaftsgebieten im Norden und Nordosten verstrickt waren.
Wird Kaspars grandiose Vision, sein Herrschaftsplan, verwirklicht werden? Wird das neu geschaffene Herrschaftsland in einer Zeit beginnender europäischer Konflikte die Gefahr eines Krieges in der Region abwenden können? Wird es das Haus Ems zu fürstlichem Glanz erstrahlen lassen – nicht durch Kriegstaten, sondern durch gute Nachbarschaft und seine Dienste als ehrlicher Friedensvermittler? Wir werden auf dieses Thema in einem kommenden Blogabschnitt zurückkommen müssen. Der Topf läuft schon fast über mit Informationen und Spekulationen, sodass ich fürchte, Ihre Geduld zu sehr zu strapazieren, liebe Leser.
Lieber Emil,
AntwortenLöschenBeim Lesen des ersten Teiles deines Blogs wird mir jetzt deutlicher
als zuvor wie du nun ganz mit deiner heutigen Präsenz und deiner
schriftlichen Darstellung die Emser Chronik tatsächlich bis in unsere
Zeit weiterführst. Mir schwindelt der Kopf bei dem Gedanken! Ich kann
nur ahnen wie du selbst mit diesem Gedanken zurecht kommst!
Betreffs des Grafen Kaspar bewundere ich wie sein schlaues Verhältnis
den Habsburgern gegenüber zum Vorschein kommt, wie er mit damals
sicher ganz erlaubten Mitteln versucht, seine Macht und seinen Gau zu
erweitern. Vielen Dank dass du uns an noch einem Kapitel der Emser
Chronik hast teilnehmen lassen.
Viele Grüße
Eva